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ABSTRACTS OF PAPERS    

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Dějiny věd a techniky, No. 3, Vol. XXXVI (2003)

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Ladislav JANGL

DIE BEDEUTUNG UND DIE ENTWICKLUNG DER ETALONE UND DER UMRECHNUNGEN DER WIENER KLAFTER. DIE ENTWICKLUNG DER ETALONE DER WIENER KLAFTER

(Význam a vývoj etalonů a přepočtů vídeňského sáhu. Vývoj etalonů vídeňského sáhu)

Der Verfasser bestrebt sich richtige Umrechnungen von alten berg- und hüttenmännischen Maßen und Gewichten zu bestimmen. Das Grundhilfsmittel dazu stellt die Wiener Klafter vor. Da ihr metrische Wert in der älteren Fachliteratur der ersten Hälfte des 19. Jh. stimmt gänzlich mit der Definition des Gesetzes vom 23. Juli 1871 nicht, wurde es notwendig, die Ursachen des Unterschiedes zu ermitteln. Die Untersuchung hat nachgewiesen, daß er nicht aus einer Änderung deß Urmaßes, sondern aus den angewendeten Methoden, aus den verwendeten Instrumenten und aus damals noch nicht gänzlich entsprechenden Fähigkeiten der Fachleute entstanden ist.

Die Arbeit behandelt anfangs die Längen der älteren Maßstäbe von 16. bis 18. Jh. und die Wichtigkeit der französischen Toise du Pérou für die österreichische Gradmessung von Joseph Liesganig und dadurch auch für die Feststellung der Länge der Wiener Klafter. Dann werden die neuen Etalone schon nicht für einzelne Ländern, sondern für ganze österreichische Monarchie vorgestellt: das Urmaß von Maria Theresia vom Jahre 1756 und besonders die Liesganig‘sche Toise vom Jahre 1760, auf welche er die Länge des Urmaßes aufgetragen und mittels dieser das Verhältnis 100 000 Toisen = 102 764 Wiener Klafter festgestellt hat. Diese Liesganig‘sche Länge wurde dann zum Grund aller späteren österreichischen Normalmaße: es waren im Jahre 1810 die Stangen des österreichischen Basismeßapparates, im Jahre 1813 der Komparator von J. F. Voigtländer und vom Jahre 1817 fernerhin mehrere Hauptnormalen von Sadtler, die zur Herstellung der Maßstäbe für die Katastralmessung dienten.


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Milan NESMIRAK

DARSTELLUNGEN DER BAUWERKE DES TYPS THOLOS AUS DER ZEIT DER ANTIKE ALS UNTERLAGE FÜR DIE REKONSTRUKTION IHRER URSPRÜNGLICHEN FORM

(Zobrazení staveb typu tholos z období antiky jako podklad pro úvahy o jejich původní architektonické formě)

Der Artikel behandelt die möglichen Informationsquellen für die Rekonstruktion der ursprünglichen Form der Dachkonstruktionen des Typs Tholos (Peripteros mit kreisrundem Grundriss) und Monopteros aus der Zeit des antiken Roms.

Auf der Basis der erhaltenen künstlerischen Darstellungen wird eine Analyse der möglichen Varianten der ursprünglichen Formen bei diesen Bautypen durchgeführt. Sowohl aus der Analyse der Darstellungen als auch ihrer Konfrontation mit den erhaltenen Bauwerken oder ihrer Relikte aus dem antiken Rom oder sogar antiken Griechenland zeigen sich als die wahrscheinlichsten die kegeligen Dachformen.

Diese Erwägungen bestätigen auch die ursprünglichen literarischen Quellen. Auf Grund des Studiums des Werkes von Vitruvius ist es möglich, diese beschriebene Lösung als die wahrscheinlichste zu bezeichnen.

Die künstlerischen Darstellungen sowie die literarischen Quellen aus der Zeit der Antike können eine wertvolle Ergänzuung der Informationen bieten, die durch das Studium der antiken Bauten oder durch archäologische Untersuchungen gewonnen wurden.


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Jiří MAJER

DIE ANFÄNGE DES MONTANISTISCHEN SCHULWESENS IN EUROPA WÄHREND DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS

(K počátkům hornického školství v Evropě v 18. a 19. století)

Seit der Wende des 16. und 17. Jahrhunderts und als Folge des Dreissigjährigen Krieges kam zur stattlichen Abdämpfung des europäischen Erzbergbaus, die durch ökonomische Erschöpfung der Lagerstätten und von den politischen Anlässen verursacht wurden.

Eine von den wichtigen Annahmen zur Erhebung der Förderung ist die Gründung des höheren und mittleren bergmännischen Schulwesens geworden. Seit den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts wurden in einigen europäischen Ländern die Bergakademien und Lehrstühle für die montanistischen Wissenschaften an den Universitäten errichtet (in Praha, Banská Štiavnica, Freiberg, Berlin, Petersburg, Clausthal, Almadén und in Paris). Bald danach gründete man auch die Bergschulen zur Ausbildung des mittleren technischen Personals (in Freiberg, Clausthal, Steben, Arzberg, Goldkranach, Eisleben, Essen, Siegen, Ibbenbüren, Bochum, Saarbrücken, Dillenburg, Wetzlar, Saint-Etienne, Paris, Kongsberg, Walbrzych, Tarnowice, Chorzów, Cornwall, Camborn, Cantanisette und in Iglesias). Seit den Jahre 1851 wirkt in Böhmen die Bergschule in Erzrevier Příbram, die vor zwei Jahren 150 jähriges Jubiläum des ununterbrochenen Wirkens feierlich beging. Seinem Vorbild nach wurden in einigen mittel- und südeuropäischen Ländern weitere Bergschulen errichten (z. B. in Wieliczka, Leoben, Klagenfurt, und in Dambrowie Górniczej), in Böhmen noch in den Kohlenrevier Duchcov und Ostrava. In dem Beitrag wurden die Lehrpläne und Wirkung des europäischen montanistischen Schulwesens während seiner Anfangsphase kurz charakterisiert.


© M. Barvík 2004